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Wir verweigern uns: Eine Generation sagt Nein zur Wehrpflicht

Gegenwehr statt Gehorsam, warum die Jugend jetzt streikt:

Die geplante Wiederbelebung der Wehrpflicht ist kein technischer Verwaltungsakt, sondern ein massiver politischer Angriff: ein Versuch, die Kontrolle über junge Körper zurückzugewinnen, sie wieder als Manövriermasse für militärische Interessen verfügbar zu machen. Während die Bundesregierung von „Sicherheit“ spricht, geht es in Wahrheit darum, eine Gesellschaft zu formen, die ohne Widerrede akzeptiert, dass Menschen für geopolitische Kalküle geopfert werden dürfen. Wer sich weigert, das hinzunehmen, ist nicht „naiv“, sondern hat begriffen, was Militarismus bedeutet: Er fordert Gehorsam, Unterordnung, das Abschalten von Empathie und das Antrainieren von Gewalt. Genau deshalb formieren sich Schulstreiks in ganz Deutschland. Der 5. Dezember wird ein Tag, an dem Jugendliche kollektiv sagen: Wir gehören in Klassenzimmer und Bildungseinrichtungen, aber niemals an die Front.

Schulstreiks im Allgäu

Besonders eindrucksvoll ist, was gerade im Allgäu passiert. Kempten ist keine Metropole, keine typische „linke Hochburg“. Und doch gründet sich hier ein Schulstreikkomitee. In ihrer Mobilisierungserklärung machen die Jugendlichen keinen Hehl daraus, was sie von den Plänen halten: Dass der Staat sie zwangsweise mustern will, sei ein direkter Angriff auf ihre Freiheit, eine politische Eskalation, die sie nicht still hinnehmen werden. Die Wehrpflicht, so betonen sie, sei nichts weiter als ein staatlicher Versuch, junge Menschen auf Krieg vorzubereiten und sie zu Werkzeugen der Außenpolitik zu degradieren. Deshalb wird es auch in Kempten am 05.12.2025 um 12 Uhr einen Schulstreik gegen die Wehrpflicht am August-Fischer-Platz geben. Ebenfalls wird ein Schulstreik in Lindau stattfinden.

Militarismus als Gesellschaftsform und warum er bekämpft werden muss

Ein antimilitaristischer Standpunkt heißt: Wir akzeptieren nicht, dass Gesellschaften auf Gewalt und Gehorsam aufgebaut sind. Wir akzeptieren nicht, dass Staaten das Recht beanspruchen, junge Menschen zu mustern wie Material. Wir akzeptieren nicht, dass ausgerechnet diejenigen, die nichts mit Kriegen zu tun haben, sie ausbaden sollen. Militarisierung ist kein „notwendiges Übel“, sie ist ein Projekt, das darauf abzielt, Angst zu normalisieren und Macht zu stabilisieren. Sie rechtfertigt Milliardenaufrüstung, während Schulen verrotten und soziale Projekte zugrunde gehen. Sie predigt Opferbereitschaft, aber meint damit immer die Opfer der anderen. Radikaler Antimilitarismus bedeutet deshalb: Wir verweigern diese Logik vollständig. Wir akzeptieren nicht den kleinsten Schritt hin zu einer Normalisierung der Idee, dass Menschen zwangsweise in Uniform gesteckt werden können. Wir stellen die Grundfrage, die zu selten gestellt wird: Warum sollte irgendjemand im 21. Jahrhundert überhaupt noch Krieg führen müssen? Und wer profitiert davon, wenn Menschen dazu erzogen werden, es zu tun?

Schulstreik als Akt der Selbstbefreiung

Wenn Jugendliche in Kempten, in Lindau, Potsdam, Hamburg, Augsburg oder Heidelberg die Schule verlassen, dann tun sie das nicht aus Unlust oder Bequemlichkeit. Sie tun es, weil sie begriffen haben, dass die Verteidigung ihrer Freiheit nicht darin besteht, eine Waffe in die Hand zu nehmen, sondern sich dem System zu verweigern, das sie dazu bringen will. Der Schulstreik ist kein symbolischer Akt, sondern ein politischer Eingriff: eine klare Weigerung, den Militarismus unangefochten durchrutschen zu lassen. Er ist ein Moment kollektiver Selbstermächtigung, ein Lautwerden gegen jene, die glauben, die Jugend könne man unbemerkt in ein staatlich verwaltetes Reservoir einreihen. Es geht um Leben. Und dieses Leben gehört nicht dem Staat, nicht der Armee, nicht irgendeiner geostrategischen Erzählung. Es gehört den Jugendlichen selbst.

Deshalb müssen wir vereint stehen: Krieg dem Krieg, gegen jeden Militarismus!

Wir engagieren uns für ein solidarisches Allgäu. Kontaktiere uns und werde Teil davon!

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