Nicht dein Krieg
Die Wehrpflicht steht kurz vor der Rückkehr. Für hunderttausende junge Menschen heißt das: ein Jahr Zwangsdienst, ein Jahr unter militärischer Kontrolle. Befehle statt Selbstbestimmung. Ausbildung an der Waffe statt eigener Zukunftsplanung. Die Aufgabe ist klar: gehorchen lernen, töten lernen, bereit sein zu sterben. Nicht für dich. Nicht für deine Familie. Sondern für geopolitische Interessen, militärische Bündnisse und wirtschaftliche Profite.
Wer dir im Ernstfall gegenübersteht, ist kein Monster. Es ist jemand wie du. Gleiches Alter, gleiche Angst, die gleichen Lügen erzählt bekommen. Dir näher als die Politiker*innen, Generäl*innen oder Konzernchef*innen, die entscheiden, dass ihr euch gegenseitig töten sollt, während sie selbst sicher im Bunker sitzen.
Es geht nicht um Verteidigung
Offiziell heißt es, die Wehrpflicht diene der „Sicherheit“. Die Fakten sprechen dagegen. Deutsche Soldat*innen sind oder waren in Auslandseinsätzen auf mehreren Kontinenten. Kriegsschiffe patrouillieren im Indopazifik, nicht vor der deutschen Küste.
Gleichzeitig investiert Deutschland massiv in Aufrüstung: 500 Milliarden Euro für die Bundeswehr, dazu dauerhaft steigende Militärausgaben im Bundeshaushalt. Dieses Geld fehlt bei Schulen, Ausbildung, Pflege und sozialer Infrastruktur. Die Wehrpflicht liefert dafür das nötige Personal. Du wirst ausgebildet, registriert und zur Reserve gemacht – abrufbar für kommende Kriege.
Militarisierung beginnt im Alltag
Militarisierung beginnt nicht im Panzer, sondern lange vorher. Die Bundeswehr wirbt gezielt bei Jugendlichen: in Schulen, auf Berufsmessen, auf TikTok, Instagram und mit Plakaten. Krieg wird als Karriere, Abenteuer oder „Dienst an der Gesellschaft“ verkauft. Die Wehrpflicht macht diese Normalisierung verpflichtend.
Mit dem Eintritt in die Bundeswehr gibst du grundlegende Rechte ab: freie Meinungsäußerung, körperliche und geistige Unversehrtheit, das Recht auf Verweigerung von Befehlen. Ungehorsam ist strafbar. Töten ist Pflicht. Dazu kommt, dass es immer wieder Fälle von Mobbing, Diskriminierung und rechtsextremen Netzwerken innerhalb der Truppen gibt. Persönliche Entwicklung spielt keine Rolle.
Soziales Pflichtjahr: billige Arbeitskräfte statt Lösungen
Als „Alternative“ zur Wehrpflicht wird ein soziales Pflichtjahr diskutiert. Pflege, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Handwerk. Was solidarisch klingt, ist in Wahrheit ein Billigarbeitsprogramm. Statt reguläre Stellen zu schaffen, sollen junge Menschen unter Zwang arbeiten – schlecht bezahlt und meist ohne ausreichende Ausbildung.
Verbände fordern dieses Pflichtjahr offen, um Personalmangel billig zu kompensieren. Das drückt Löhne, verschlechtert Arbeitsbedingungen und schadet den Beschäftigten. Fachkräftemangel löst man nicht mit Zwang, sondern mit besseren Arbeitsbedingungen und Ausbildung.
Dein Recht: Kriegsdienstverweigerung
Du musst nicht töten. Du musst dich nicht töten lassen. Kriegsdienstverweigerung ist ein Grundrecht. Sie ist kein persönliches Versagen, sondern eine bewusste politische Entscheidung gegen Militarismus, Zwang und Krieg. Gegen die Logik, dass junge Menschen geopfert werden sollen, damit andere profitieren.
Du entscheidest über deinen Körper, deine Zeit und dein Leben – nicht der Staat, nicht das Militär und nicht Konzerne.
Vortrag zur Kriegsdienstverweigerung
Um zu erfahren, welche Rechte du hast, wie Kriegsdienstverweigerung funktioniert und was die Wehrpflicht konkret für dich bedeutet, laden wir ein zu einem kostenlosen Vortrag der Deutschen Friedensgesellschaft:
🗓 Die genauen
🕕 Veranstaltungsdaten
📍 folgen in den nächsten Tagen.
Nach dem Vortrag lassen wir den Abend in entspannter Atmosphäre mit Musik und kalten Getränken ausklingen.
Bring deine Freund*innen mit. Redet darüber. Organisiert euch.
Nicht dein Krieg.
Nicht deine Wehrpflicht.